
Ordnete die Antragsflut: Vorsitzender der Antragskommission Werner v. Hagen

Machte Mut zur ehrenamtlichen Arbeit: OKR Zimmermann aus Thüringen

Vehementes Plädoyer für die Mitarbeit zur Sozialwahl 2005: Dieter Schaper
aus Gelsenkirchen

Wies auf die unterschiedlichen Interessenlagen in der EKD und dem BVEA hin
und mahnte Strukturreformen im Verband an: Matthias Gehlhar, Bundesgeschäftsführer

Die Mitbestimmung auch bei den Versicherungsträgern ist zu erhalten. Die
Zusammenlegung von Arbeits- und Sozialgerichtsbarkeit ist abzulehnen: Karl Nothof,
Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Arbeitnehmerorganisationen
(ACA) skizzierte die Wahlplattform für die Sozialwahlen.

Forderte stärkere Unterstützung unserer Kirche bei der Durchführung der
Sozialwahlen 2005: Roland Steuerwald, Vorsitzender der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft
(EAG)

Stellte seine Ideen zur Zukunft der Industrie- und Sozialarbeit und für
die Weiterführung der Akademie in Friedewald vor: Volker Hergenhan, Direktor
der Sozialakademie Friedewald
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BVEA
Renovieren, modernisieren oder abreißen?
Delegiertenversammlung des BVEA diskutiert die Zukunft und verabschiedet
politische Forderungen/ Besuch bei Carl Zeiss in Jena
Neben der Verabschiedung von dreizehn politischen Anträgen diskutierten
die aus der gesamten Bundesrepublik angereisten Delegierten in Jena die Zukunft
der evangelischen Arbeitnehmerarbeit unter den neuen Rahmenbedingungen der EKD.

Gemeinsam sind wir stark: Pfr. Sigrid Reihs, Vorsitzende des KDA stieß
mit ihren Kooperationsüberlegungen auf Skepsis, Brunhild Bald, Vorsitzende
des BVEA, verband Sachzwänge mit Zukunftsvisionen
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60 Delegierte aus fünfzehn Landesverbänden trafen sich im schönen
Jena zu ihrer regelmäßigen Delegiertenversammlung. Roland Walther, Geschäftsführer
des gastgebenden Landesverbandes, organisierte eine Besichtigung der Produktionsanlagen
von Carl Zeiss in Jena. Die Erkenntnisse aus diesem Besuch, bei einem weltführenden
Industriebetrieb und dessen Ideen, in einer strukturarmen Region erfolgreich
zu sein, brachten die Delegierten in die richtige Form über strukturelle Veränderungen
in unserer Republik zu diskutieren.
Der Leiter der Akademie in Thüringen, Thomas A. Seidel, machte den anwesenden
Ehrenamtlichen Mut in den Bemühungen nicht nachzulassen, sich für die sozial
Schwachen einzusetzen. OKR Zimmermann verdeutlichte in seinem Grußwort, dass
zukünftig in unserer Kirche noch mehr auf die Laien zurückgegriffen werden muss,
da die finanziellen Mittel immer weniger werden.

Berliner unter sich: Hans-Joachim Bieletzki, Bundesvorstand, Dr. Christian
Homrichhausen, Vorstand der EAN Berlin-Brandenburg, Matthias Gehlhar, Bundesgeschäftsführer
BVEA
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Pfarrerin Sigrid Reihs, neue Vorsitzende des KDA, zeigte Perspektiven der
evangelischen Arbeitnehmerarbeit auf, die in einer Bündelung der Kräfte in Hannover
beheimatet sein sollen. Das geplante Kompetenzzentrum in Hannover, einem Zusammenschluss
unterschiedlicher Verbände, war auch gleich heftigst umstritten. Die Delegierten
machten deutlich, dass ein Umzug nach Hannover auf jeden Fall nur die zweitbeste
Lösung ist. Der Standort Berlin wurde von Allen gerade in der heutigen Zeit
als enorm wichtig unterstrichen.
Einer besseren Zusammenarbeit und einer besseren Absprache unterschiedlicher
Aktionen stehen alle offen gegenüber. Den bisherigen Ankündigungen unserer Kirche
ist zu entnehmen, dass zukünftig für die evangelische Arbeitnehmerarbeit nicht
mehr so viel Mittel zur Verfügung stehen. Brunhild Bald, Bundesvorsitzende des
BVEA, machte deutlich, dass die evangelische Arbeitnehmerorganisation selbstständig
auch politisch agieren wird. Dennoch sind wir jederzeit bereit mit anderen Verbänden
zu kooperieren. Eine Beschneidung des BVEA in seinen politischen Äußerungen
würde unsere Aufgabe konterkarieren und das Vertrauen der Landesverbände in
den Bundesverband schmälern. Einerseits eine bessere Kooperation und Absprache
mit den Landesverbänden und andererseits eine zukünftig einheitlichere Meinung
für die Evangelische Kirche zu präsentieren muss unser Ziel sein.

Ausgeglichener Haushalt, aber kaum gute Nachrichten: Schatzmeister Wolfgang
Heinze
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Die Bundesvorsitzende stellte die Reformbemühungen unserer Bundesregierung
als Schritt in die richtige Richtung dar, bezweifelte aber, dass bei der chaotischen
Informationspolitik der Regierung und einer Menge handwerklicher Fehler, die
Bürger unseres Landes von der Richtigkeit zu überzeugen sind. Sie warnte die
Delegierten davor, als Besitzstandswahrer aufzutreten und erinnerte an die Offenheit
für neue Ideen, die den evangelischen Christen nachgesagt wird.
Gleichzeitig unterstrich sie, dass die evangelische Arbeitnehmerorganisation
immer eine schützende Hand über die sozial Schwachen gehalten hat und dies auch
in Zukunft tun wird.
Die der Antragskommission unter der Leitung von Werner von Hagen, vorgelegten
Anträge bargen eine Menge Zündstoff. 90 % der Anträge wurden nach Diskussion
angenommen und an die entsprechenden Stellen versandt. Einige Anträge aus dem
Süden der Republik beinhalteten technische Ablauffragen bezüglich der Sozialwahlen.
Drei Anträge beinhalteten Anfragen bezüglich der Entwicklung unserer politischen
Landschaft und Umgangsformen in unserem Land. Vor allem die bildungspolitischen
Vorschläge aus
Hamburg wurden inzwischen als beachtlicher Diskussionsbeitrag gewürdigt und
von entsprechenden Stellen beantwortet.

Auch in Thüringen hat alles geklappt: Heike Schenk, Anne Nippe, Elke Hellmers
aus der BVEA-Geschäftsstelle in Berlin
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Der Bundesverband hat zwei Organisationen als Mitglieder verloren. Der Verband
Evangelischer Vereine (VEV) Bayern und die Arbeitsgemeinschaft Soziologie und
Theologie (AST) haben ihre Arbeit eingestellt. Auch die anderen Verbände beklagen
mit wenigen Ausnahmen die schwierigeren Rahmenbedingungen für die Arbeit. Die
Evangelischen Arbeitnehmerschaften stehen zunehmend unter Druck, ihre Haushalte
ohne Unterstützung der Landeskirchen zu decken.
Es wird sich in naher Zukunft einiges verändern. Die Delegierten haben ihre
Beweglichkeit angedeutet, ohne auf Traditionslinien zu verzichten.
Matthias Gehlhar
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